Frei-Weinheimer Fischerhäuschen wird saniert

INGELHEIM – Wie haben einfache Menschen in früheren Zeiten gelebt? Wie haben sie gewohnt? Nur selten zeigen historische Gebäude das Alltagsleben von Bauern, Fischer oder Tagelöhnern. In Frei-Weinheim besteht mit dem Erhalt eines der letzten kleinen Fischerhäuser in der Schubertstraße 5 die Gelegenheit, anschaulich die Wohn- und Lebensverhältnisse der rheinhessischen Bevölkerung im späten 18. und 19. Jahrhundert zu zeigen.
IFW engagiert sich
Für den Erhalt eines dieser letzten Zeugnisse der alten Fischertradition Frei-Weinheims setzen sich die Mitglieder der Initiative Frei-Weinheim (IFW) ein: Sie packen tatkräftig bei der Sanierung an,  halten viele konstruktive Vorschlägen bereit und  sind auch schon seit geraumer Zeit im Gespräch mit der Stadt Ingelheim. Die Stadt ist Eignerin des Fischerhauses, dass schon seit vielen Jahre leer steht und ist starke Schäden an der Bausubstanz aufweist.
Vor gut einem Jahr trafen sich IFW-Vertreter mit Oberbürgermeister Ralf Claus, Philipp Laur und Ralf Wolf vom Bau- und Planungsamt und tauschten sich über Sanierungsmöglichkeiten und die künftige Nutzung des Gebäudes aus.
Stadt Ingelheim finanziert Sanierung
Die IFW-Vertreter sind sehr zuversichtlich im Hinblick auf künftige Sanierungspläne, denn auch Stadt Ingelheim will sich dafür verwenden, dass das kleine Anwesen 5 zu einem funktionsfähigen Haus umgestaltet wird.
Die IFW-Mitglieder besichtigten gemeinsam mit Vertretern der Stadt zwei ähnliche sanierte Objekte in Gimbsheim und Wörrstadt, um die Möglichkeiten (und Grenzen) einer solchen Sanierung kennen zu lernen – und man einigte sich darauf, mit Hans-Peter Kersting einen Sanierungsfachmann  hinzuzuziehen, der Vorschläge für eine fach- und stilgerechte Sanierung machen wird. Am 9. April 2013 wird er im Bau- und Planungsausschuss der Stadt Ingelheim sein Sanierungskonzept vorstellen.
Sanierungarbeiten beginnen
Die ersten Arbeiten am Häuschen gab die Stadtverwaltung bereits in Auftrag. So erstellte ein Ingelheimer Ingenieurbüro ein Aufmaß des Hauses, Pläne wurden gezeichnet und die ersten Sanierungsmaßnahmen in Angriff genommen. Da die Wände des Hauses an vielen Stellen feucht sind, holte man zusätzlich der Rat eines Bauphysikers ein.
Fischerhaus als kleines Museum?
Die Initiative Frei-Weinheim kann sich viele Nutzungsmöglichkeiten für das kleine Fischerhäuschen für das kleine Haus mit seinen zwei Räumen im Erdgeschoss und einem Raum im Obergeschoss vorstellen: „Nach der baulichen Sanierung soll das Haus wieder mit Leben gefüllt werden.“
So sollen nach Wunsch der  IWF die Handwerksberufe der früheren Bewohner vorgestellt werden: Fischer, Tagelöhner, Schuhmacher und Korbflechter. Zusätzlich könnten alte hauswirtschaftliche Tätigkeiten vorgestellt werden, vom Waschen im Holzbottich über das Spinnen bis zum Heizen und Kochen mit Holz.
Auch ist die stundenweise Nutzung des Fischerhäuschens durch verschiedene Institutionen denkbar: Die Kindergärten und die Brüder-Grimm-Schule haben Interesse angemeldet, um zu zeigen, wie es sich früher in einem kleinen Haus ohne Heizung, ohne Fernseher, ohne PC und Handy lebte. Das Häuschen könnte in die Stadtteil-Führungen integriert werden und nach Veranstaltungen in der evangelischen Kirche wären dort Empfänge denkbar.
Mitstreiter gesucht
Die Initiative Frei-Weinheim sucht Mitstreiter, die sich auch für den Erhalt des Fischerhauses einsetzen wollen. Wer mitmachen möchte, wende sich bitte an Rüdiger Rahn, Tel.: 061 32 / 8 51 98 oder per E-Mail: RuedigerRahn@gmx.de.

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