Die Kaiserpfalz – von einzigartig bis detailreich

Zum Karlsjahr öffneten die Ausstellungen „Prachtort“ und „Pfalzansichten“

[08.09.2014] – Nachdem im Januar das Ingelheimer Karlsjahr festlich eröffnet wurde und im Frühjahr bereits die Ausstellung „Personenkult“ sowie die interaktive Karolingerroute für großes mediales Interesse sorgten, stand mit der Eröffnung der Ausstellungen „Prachtort“ und „Pfalzansichten“ am vergangenen Wochenende ein weiteres Highlight an. Mit den beiden Ausstellungen wurde die zum Ingelheimer Karlsjahr angekündigte Ausstellungstrias komplettiert – und bietet nun bis in den Dezember hinein ein facettenreiches Bild der Karolinger und ihrer Baukultur.

„Aufwändig, einzigartig, mächtig, detailreich, wandelbar, massvoll“ titeln die gelben Banner, die den Exponaten der Ausstellung „Prachtort“ im Museum bei der Kaiserpfalz einen würdigen Rahmen geben. „Hier ist eine Schatzkammer entstanden, die uns die prächtige Architektur der Kaiserpfalz eindrucksvoll vor Augen führt“, erläutert Kuratorin Dr. Caroline Gerner.
Die Exponate, darunter auch Neuentdeckungen und bislang noch nie gezeigte Stücke aus dem Depot, zeigen wie prächtig Karl der Große seine Ingelheimer Residenz einst ausstattete. Einige Stücke setzte man eigens für diese Ausstellung neu in Szene. Für das Flügelpferdrelief beispielsweise wurde eine detailreiche Rekonstruktion angefertigt.
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Im Alten Rathaus Nieder-Ingelheim führt die Ausstellung „Pfalzansichten“ durch 1200 Jahre Kaiserpfalz-Geschichte und zeigt auf eindrucksvolle Weise den Wandel der Kaiserpfalz von einem kostbaren Palast über seinen Verfall im Spätmittelalter bis hin zum lebendigen Denkmal der Gegenwart. „Wir betrachten dabei die Kaiserpfalz aus verschiedenen Blickwinkeln“, erläutert Patrizia Bahr, Kuratorin der Ausstellung. Zu Beginn steht der „Neubau“, der prächtige Palast, in dem Karl der Große und seine Nachfolger mehrfach residierten. Hier demonstrieren das aktuelle Kaiserpfalzmodell und eine Videoanimation die Pracht jener Zeit, während im Nachbarraum Abbildungen späterer Jahrhunderte die Ummünzung in ein Chorherrenstift und den späteren Verfall der Pfalzanlage dokumentieren. Alte und neue Fotografien der Kaiserpfalz, die Pfalz aus der Sicht von Archäologen und Wissenschaftlern, die Pfalz als Marketingobjekt sowie das Leben in und mit antiken Gemäuern in der Gegenwart zeigen aus vielen verschiedenen Perspektiven die Kaiserpfalz.
kaiserpfalz-ingelheim-ausstellungIm letzten Ausstellungsraum sind dann die Besucher aufgefordert, ihre Pfalzansichten kundzutun – in Worten, Zeichnungen oder auch mit Fotografien, einzusenden an ausstellung@kaiserpfalz-ingelheim.de.
Veranstalter ist die Forschungsstelle Kaiserpalz Ingelheim mit der Stadt Ingelheim. Projektteam:  Holger Grewe MA (2.v.r.), Katharina Ferch MA (l., Projektleitung), Patrizia Bahr B.A. (2.v.l.) und Dr. Caroline Gerner (r.).
Mehr Infos unter: kaiserpfalz-ingelheim.de