Beginen – eine mittelalterliche Frauenbewegung

Religion und Mystik bildeten die spirituellen Grundlagen, unter denen sich allein stehenden Frauen und Witwen ab dem 12. Jahrhundert in vielen Städten auf Beginenhöfen zusammenschlossen, um ohne Ordenszugehörigkeit ein gemeinschaftliches Leben zu führen.
Von Flandern aus fasste die Beginenbewegung über das Rheinland kommend auch in Deutschland sehr schnell Fuß. Bevorzugt in Städten entstanden überall im mittel-, süd- und osteuropäischen Raum Beginenhöfe. Besonders das aufgeschlossene Köln zog viele Beginen an. Dort lebten bereits 1223 annähernd 2000 Beginen auf 22 Beginenhöfen. Auch in unserer Region wirkten die Laienschwestern. Urkundlich nachgewiesen sind sie in Worms, Mainz, Hochheim, Bad Kreuznach, aber auch in Gau-Algesheim und Ingelheim. In Mainz werden die Beginen erstmals 1268 erwähnt; um 1300 gab es dort bereits 22 Beginen-Gemeinschaften. Neben den sesshaften Laienschwestern schlossen sich viele Beginen zu umher wandernden Gruppen zusammen.
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Geselligkeit im Badezuber…

Juni

… ein kleiner Einblick in die Badekultur des Mittelalters
Im mittelalterlichen Gau-Algesheim läutet der Bader Johann kräftig seine Handglocke, denn die Öfen seiner Badestube sind angeheizt und die Wannen und Zuber mit heißem Badewasser gefüllt. Das steinerne Badehäuschen hat sein Domizil am Rande der Stadt und nahe dem Welzbach gefunden. Es duckt sich in den Schatten der Stadtmauer, sein Schornstein raucht kräftig. Aus den umliegenden Häusern kommen die ersten Badegäste, leicht bekleidet und in der Hand den Badesack, um sich das wöchentliche Bad und Vergnügen zu gönnen.
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