Ruhebank classic

Rastmöglichkeit aus vergangener Zeit

Wer den Wirtschaftsweg von Ingelheim nach Heidesheim passiert, der kann auch heute noch, wenn er ganz genau hinhört, an der ersten Weggabelung ein erleichtertes Aufatmen hören. Bevor Autos und Zweiräder die Straßen bevölkerten, war es ungleich schwerer, Waren zu transportieren. Die fliegenden Händler und Bauersleute schulterten ihre sogenannten Kiepen oder Rückentragen und machten sich zu Fuß auf den Weg zum Markt in der nächsten Stadt. Ab und an wurden schwere Lasten auch auf dem Kopf getragen.
Für die Träger*innen schwerer Lasten waren die steinernen Ruhebänke am Wegesrand eine willkommene Möglichkeiten, eine wohlverdiente Pause einzulegen. Sie haben sich sicher über diesen Rastplatz gefreut, ja, ihn herbeigesehnt auf dem langem Weg zum Markt in der nächsten Stadt.
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Die Welt in Augenschein genommen: Sebastian Münster und Gottfried Mascop

Landkarten sind Werkzeuge. Sie sind aber immer nur ein Produkt des menschlichen Horizontes, begrenzt vom Wissen des Menschen um die Welt und den Kosmos. J. B. Harley und D. Westward bringen es in ihrer im Jahre 1987 erschienenen „History of Cartography“ auf den Punkt: „Landkarten sind menschliche Dokumente, Artefakte, mit allen Einschränkungen und interessanten Qualitäten, welche diese Begriffe andeuten. Die Hand des Kartenherstellers wird geleitet von einem Verstand, der sich in einer bestimmten Zeit und an einem bestimmten Ort befindet, und zwangsläufig den Vorurteilen seiner oder ihrer Umgebung unterliegt.“
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Das Karlsjahr 2015 in Ingelheim – ein Rückblick

Mit einem winterlichen Open-Air-Event und einer langen Museumsnacht feiert die Stadt Ingelheim in diesen Tagen den Abschluss der Ausstellungstrias „Dem Kaiser auf der Spur – 1200 Jahre Karl der Große und Ingelheim: Personenkult, Prachtort, Pfalzansichten“ . Mit dieser Finissage geht auch ein ereignisreiches Karlsjahr zu Ende, an das diese kleine Fotogalerie erinnern soll.

Ludwig Göbel – ein Maler aus Leidenschaft

Vor 125 Jahren wurde der Ingelheimer Künstler geboren
In so manchem Wohnzimmer ist heute noch ein Göbel zu finden. Porträts in Öl, in Auftrag gegeben beim Ingelheimer Maler Ludwig Göbel waren begehrt – und jeder Ingelheimer, der etwas auf sich hielt, ließ sich von Ludwig Göbel malen. Der Künstler verstand es, mit großem Einfühlungsvermögen viel Persönliches in seine Porträts zu legen. Sie sind ausdrucksstark, lebendig, ganz nah an den Menschen, die ihm da gegenüber saßen.
Geboren wurde Ludwig Göbel vor genau 125 Jahren – am 19. Oktober 1889 in Fürth im Odenwald. Im Alter von knapp einem Jahr kam er durch den Umzug seiner Eltern nach Nieder-Ingelheim. Weiterlesen „Ludwig Göbel – ein Maler aus Leidenschaft“

Christian Rauch begründete Pfalzenforschung in Ingelheim

Als am Morgen des 1. Oktober 1909 eine Gruppe von Männern mit Spaten und Haken in den Händen durch die Altstadt zog, staunten die Nieder-Ingelheimer Bürger nicht schlecht. Mit fachmännischem Blick durchschritten sie die engen Gassen, verweilten kurz an dieser Mauer, kurz an jener. Am Westflügel der ehemaligen Kaiserpfalz-Anlage, an der Stelle, an der einst die Aula regia stand und sich die Rundung der Apsis im Mauerwerk abzeichnet, begannen sie schließlich zu graben und im Boden Mauerwerk freizulegen.
Der Architekt und Kunsthistoriker Prof. Dr. Christian Rauch war in Ingelheim angekommen. Beauftragt, die Kaiserpfalz archäologisch zu erforschen. Sieben Monate, aufgeteilt in fünf Grabungskampagnen, widmete er sich in den kommenden Jahren den archäologischen Grabungen. Der Ausbruch des ersten Weltkriegs im August 1914 setzte den Untersuchungen leider ein vorläufiges Ende, aber Christian Rauch sollte sein ganzes Leben lang der Kaiserpfalz und der Stadt Ingelheim verbunden bleiben. Weiterlesen „Christian Rauch begründete Pfalzenforschung in Ingelheim“